Viele fragen sich, warum ich immer eine Mütze trage. Dabei ist der Grund eigentlich leicht zu erraten.
Unter der Mütze ist natürlich eine kleine Luftpumpe versteckt, die im unwahrscheinlichen Fall eines Druckverlustes in der Denkkabine runterrasselt.
Unter meiner Schädelkuppe ist ostblockartige Leere, dort herrscht Kurfürst Hieronymus Seifenblase von und zu Wahlkabine. Hinter meiner Stirn und zwischen meinen Ohren ist viel Raum für eigene Ideen. Aber eben kein Zentralgehirn, um welches derlei Einfälle eine elliptische Umlaufbahn beschreiben könnten. Nicht mal eine einzelne, einsame Synapse hat sich hierhin verirrt, gleich einem Nährstoff in einen Cheeseburger.
Niemand schaut sich meine Haarwurzeln von unten an.
Dumm, dumm
Ich bin, um es mit den Worten Gandhis zu sagen, ein leuchtendes Vorbild für gammaverstrahlte Jugenddemenzpatienten, kieseldoofe Jünger von Froop, und in punkto Beschränktheit könnten sich die Menschenrechte in China noch was von mir abgucken.
Dummheit, dein Name ist Sebastian 23.
Ich sortiere Glühbirnen zum Obst, lobe Libyen und labe mich an Laberei.
So degeneriert bin ich, dass ich meine Füße nicht mit Handtüchern trockne.
Ich dachte als Kind, Rindfleisch könnte man von Bäumen abknibbeln.
Gott, bin ich blöde, manchmal!
Neulich hat mir sogar die Außenpolitik der USA eingeleuchtet.
In meinem Kopf fragt keiner: Warum liegt denn hier Stroh rum?
Warum hast du denn eine Mütze auf?
Ich weiß es nicht, und wenn ich es wüsste, dann wüsste ich nicht, wie.
Dumm, dumm, doof, dumm
Denn zum Wissen fehlt mir die materielle Grundlage. Ich bin die aufsteigende Luftblase im Think Tank.
Es reicht nicht mal zum Hipster, auch wenn ich in die engen Hosenbeine passte. Aber eben nur mit den Armen. Ihr solltet mich mal sehen, wenn ich im Handstand durch Friedrichshain flaniere, auf den Lippen ein flottes Lied einer weniger bekannten skandinavischen Band!
Aber dann rutscht mir immer die Riesenbrille von der Nase.
Also trage ich lieber eine Mütze.
Dann denken alle: Was hat der denn da auf dem Kopf – und vergessen dabei zu fragen: Was hat der denn da nicht im Kopf.
Ich weiß, dass ich nichts weiß, und ich vermute, dass ich nichts vermute.
Ja, ja, schön doof bin ich.
Komm ich jetzt ins Fernsehen?
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Eine Ode an Slamjamin
Jubiläums-Ausgabe von „Reim in Flammen“ – Bühne 11/18
Begleiterscheinungen der Melancholie
Der Kölner Comedy-Einzelgänger Alexander Bach – Bühne 04/18
Die Tradition der Rebellion
Büchner-Presiträger Jan Wagner im Literaturhaus – Literatur 11/17
Kultur im Wandel
Podiumsdiskussion anlässlich 20 Jahren Kulturrat NRW – Spezial 12/16
Wenn das Lachen verstummt
„The word is not enough“-Poetry Slam am 15.11. im Blue Shell in Köln
Die Schlacht der Wörter
10-jähriges Jubiläum von „Reim in Flammen“ in Köln – Bühne 10/15
Reden ist Silber und Geigen aus Holz
Der „Slam ohne Grenzen“ feiert im Limes seinen zweiten Geburtstag
Rhein-Battle
Poetry Slam „Reim in Flammen“ im Millowitsch Theater am 1.8.
Klappe halten, wenn der Poet spricht
Poetry-Slam „The Word is not enough“ im Blue Shell am 20.7.
Pilze für die Leiste
Sebastian23 zählt an: Dreiundzwanzig – die Video-Kolumne - Poetry 08/12
Die Kindheit ist kompostierbar
Sebastian23 zählt an: Zweiundzwanzig – die Video-Kolumne - Poetry 07/12
14 Pfund Hack sind kein gutes Verlobungsgeschenk
Sebastian23 zählt an: Zwanzig - die Video-Kolumne - Poetry 05/12
Doppelte Enthüllung
„Sputnik“ von Nikita Afanasjew – Literatur 12/24
Kampf den weißen Blättern
Zwischen (Auto-)Biografie und Zeitgeschichte – ComicKultur 12/24
Eine wahre Liebesgeschichte
Thomas Strässles „Fluchtnovelle“ – Textwelten 12/24
ABC-Architektur
„Buchstabenhausen“ von Jonas Tjäder und Maja Knochenhauer – Vorlesung 11/24
Übergänge leicht gemacht
„Tschüss und Kuss“ von Barbara Weber-Eisenmann – Vorlesung 11/24
Auch Frauen können Helden sein
„Die Frauen jenseits des Flusses“ von Kristin Hannah – Literatur 11/24
Comics über Comics
Originelle neue Graphic Novels – ComicKultur 11/24
Die zärtlichen Geister
„Wir Gespenster“ von Michael Kumpfmüller – Textwelten 11/24
Nachricht aus der Zukunft
„Deadline für den Journalismus?“ von Frank Überall – Literatur 10/24
Zurück zum Ursprung
„Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen“ von Eldon Yellowhorn und Kathy Lowinger – Vorlesung 10/24
Eine Puppe auf Weltreise
„Post von Püppi – Eine Begegnung mit Franz Kafka“ von Bernadette Watts – Vorlesung 10/24
„Keine Angst vor einem Förderantrag!“
Gründungsmitglied André Patten über das zehnjährige Bestehen des Kölner Literaturvereins Land in Sicht – Interview 10/24
Risse in der Lüneburger Heide
„Von Norden rollt ein Donner“ von Markus Thielemann – Literatur 10/24