Es geht weiter. Am 14. Dezember ließen sich 15.000 Kölner von der Kälte nicht abschrecken und demonstrierten gegen den aktuellen Rechtspopulismus und das ausländerfeindliche Klima, das der ohnehin bescheidenen deutschen Flüchtlingspolitik so wenig Spielraum lassen will. Erscheinungen wie die gewaltvolle Hooligans-gegen-Salafisten-Demo im Oktober, die Köln weltweit in ein schlechtes Licht rückte, wollten sich viele Kölner Künstler und Bürger in Zukunft auf ihren Straßen und Plätzen nicht mehr gefallen lassen. Zuletzt hat Frau Merkel in ihrer Neujahrsansprache gegen Hass-Demos Stellung bezogen.
Das Grundgesetz sagt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar… Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich… Politisch Verfolgte genießen Asylrecht… Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zu Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ (Artikel 1, 3, 16a, 20)
Heute Abend möchten sich die „patriotischen Europäer“ der Pegida wieder auf den Weg machen; alle Kölner Bündnisse gegen rechts rufen daher am 5.1. um 17:30 Uhr gegenüber dem Deutzer Versammlungspunkt der Pegida/Kögida, dem Ottoplatz, zu friedlichen Gegenkundgebungen auf, mit dem Ziel, wie etwa mit großem Erfolg am 15.12. in Bonn, die Pegida-Demonstranten zu entmutigen und von ihrem geplanten „ersten Spaziergang“ zum Dom abzuhalten. Die Gegenkundgebungen sind breit aufgestellt und werden von über 50 Organisationen und Gruppen unterstützt, darunter der Zentralrat der Muslime und die Kölner Parteibüros von CDU, SPD, FDP, Grünen, Linken und Piraten. Auch Oberbürgermeister Roters hat zur Teilnahme aufgerufen. Das Erzbistum Köln hat entschieden, die Außenbeleuchtung des Doms abzuschalten. Es wird wieder mit einigen tausend Teilnehmern gerechnet, an denen wenige hundert Pegida-Anhänger schwerlich vorbeikommen.
„Wir stellen uns quer“ | Mo 5.1. 17.30 Uhr | am LVR-Turm, Köln-Deutz (U1, U9 bis Deutzer Freiheit) | Aufruf: Wir stellen uns quer von „Köln stellt sich quer“ (Facebook)
„Kein Veedel für Rassismus“ | Mo 5.1. 17.30 Uhr | Ecke Siegesstraße/Mindenerstraße, Köln-Deutz (U1, U9 bis Deutzer Freiheit) | www.keinveedelfürassismus.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Für mehr Unabhängigkeit
Neues Selbstbestimmungsgesetz – Spezial 07/22
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“
Amnesty International und Kölle Global streiten für Mensch und Umwelt
Sklaverei im 21. Jahrhundert
„A Woman Captured“ im Odeon – Foyer 10/18
Um die Freiheit des einzelnen Menschen
Premiere von „Pawlenski“ im Filmforum NRW – Foyer 03/17
Der Beginn eines anderen Lebens
Die Fotoausstellung „Menschen auf der Flucht“ der Michael Horbach Stiftung – Kunst 02/17
Ein Leben für die Menschenrechte
Buchvorstellung „Unbedingt Blau“ von Adnan Keskin an der Bühne der Kulturen – Literatur 01/17
Überholtes Frauen- und Männerbild
Emel Zeynelabidin am 19.4. im „Erzählcafé“ im Haus der Geschichte in Bonn
Tod im Boot
„Yoole“ in der Filmpalette – Foyer 04/15
Innenansicht von Syrien
Das arte-KHM Preview: „Aus meinem syrischen Zimmer“ – Foyer 01/15
„Dieser Terror hat nichts mit Religion zu tun“
Pegah Ferydoni über „300 Worte Deutsch“, Pegida- und IS-Terror und arrangierte Ehen – Roter Teppich 02/15
Make love, not Pegida
Bericht zur Gegen-Demo zu Kögida am 14.1.15
Ihr könnt nach Hause gehn
Anti-„Pegida“-Demo am 5. Januar
Die Dynamik der Liebe
Die Filmstarts der Woche
Kampf gegen Windmühlen
„Don Quijote“ am Theater Bonn – Prolog 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Die zärtlichen Geister
„Wir Gespenster“ von Michael Kumpfmüller – Textwelten 11/24
Es sind bloß Spiele
Teil 1: Leitartikel – Videospiele können überwältigen. Wir sind ihnen aber nicht ausgeliefert.
Außerordentlich weicher Herbst
Drei Ausstellungen in Kölner Galerien schauen zurück – Galerie 11/24
Noise, Rap und Migration
Zwischen Bühne und Buchdeckel – Unterhaltungsmusik 11/24
Endspurt für Mammut-Projekt
Beethovenhalle kurz vor der Fertigstellung – Theater in NRW 11/24
Keine Macht den Drogen
„35 Tonnen“ am Orangerie Theater – Prolog 10/24
Psychedelische Universen
Mother‘s Cake im Helios 37 – Musik 10/24
Die Maximen der Angst
Franz Kafkas „Der Bau“ in der Alten Wursterei – Theater am Rhein 10/24
War das ein Abschied?
Sônia Motas „Kein Ende“ in den Kölner Ehrenfeldstudios – Tanz in NRW 10/24
Die ultimative Freiheit: Tod
„Save the Planet – Kill Yourself“ in der Außenspielstätte der TanzFaktur – Theater am Rhein 10/24