choices: Frau Bardenheuer, aufgrund des Corona-Virus bleiben auch Museen und Galerien vorerst geschlossen – was bedeutet das konkret für Ihre Galerie und wie gehen Sie mit der derzeitigen Situation um?
Astrid Bardenheuer: Die artothek – Raum für junge Kunst ist wie alle anderen städtischen Museen vom 14. März bis 19. April für Publikum geschlossen. Das heißt, dass weder Bilder ausgeliehen werden können, noch gibt es die Möglichkeit die aktuelle Ausstellung „ULTRA“ von Alfons Knogl und Lukas Schmenger anzuschauen, die Anfang März noch eröffnet werden konnte und bis zum 18. April gegangen wäre. Neben den Umsatzausfällen bei der Ausleihe ist das vor allem für die Künstler eine schreckliche Situation, da sie praktisch ein halbes Jahr gearbeitet haben und ihr Ergebnis nun kein Publikum hat.
Das kulturelle Leben scheint derzeit stillzustehen. Konzerte und Theaterstücke werden teilweise im Online-Streaming gezeigt – welche Möglichkeiten sehen Sie, um auch Kunst weiterhin zugänglich zu machen?
Wir versuchen über Fotoaufnahmen der Ausstellung und vielleicht auch noch durch eine kurze Führung per Video in den Social Media die Öffentlichkeit digital in die Ausstellung zu bringen. Glücklicherweise haben sich die technischen Möglichkeiten so weiterentwickelt, dass digitale Kunstrezeption möglich ist. Die persönliche Begegnung mit den Werken vor Ort kann dadurch aber nicht ersetzt werden.
Mit welcher Erwartungshaltung und mit welchem Gefühl schauen Sie auf die nächsten Wochen?
Das Programm der nächsten Monate bis zum Sommer steht seit Langem und ist nun völlig unsicher, da wir nicht wissen, wie lange die Einschränkungen tatsächlich anhalten werden.
Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um Künstler und Kunstbetriebe zu unterstützen?
Als städtische Artothek sind wir vorübergehend nicht auf Einnahmen angewiesen. Bei Institutionen und Betrieben, die Einnahmen erwirtschaften müssen, um zu überleben, sieht das natürlich anders aus. Da ist es wirklich wichtig, dafür zu sorgen, dass diese Einrichtungen nicht im wirtschaftlichen Ruin landen. Hier scheint es kurzfristig pragmatische Lösungsansätze in der Verwaltung zu geben. Gleiches gilt für die Unterstützung von Selbständigen im Kulturbereich. Auch diese leiden unmittelbar unter der flächendeckenden Absage von Veranstaltungen.
Wie können auch Besucher diesbezüglich ihren Beitrag leisten?
Besucher sind Teil der Bevölkerung und können als solche daran mitwirken, die Beschränkungen durch staatlichen Vorsorgemaßnahmen so kurz wie möglich zu halten, indem sie Anweisungen ernst nehmen und nicht versuchen sie zu umgehen.
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