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Catherine Laakmann und Jürgen Vogel
Foto: courtesy Catherine Laakmann

Das Metropolis

09. Mai 2005

Catherine Laakmann verhalf der Originalversion im Metropolis zum Durchbruch – Kino.Köln 11/05

Wenn Sie Clint Eastwood, Al Pacino oder Steve McQueen kennen, dann kennen Sie auch Klaus Kindler. Sie schmelzen dahin bei Ewan McGregor oder Johnny Depp? Dann erliegen sie der Stimme von Philipp Moog. Die Synchronisation ausländischer Filme in deutschen Kinos mag auf eine lange Tradition zurückblicken und qualitativ überdurchschnittlich sein – doch echt ist nur das Original. Catherine Laakmann übernahm 1986 das Metropolis am Ebertplatz und hat sich anfangs auf kleine deutsche Premieren, Repertoireprogramm und Double-Features konzentriert, zu denen auch mal Schmalzbrote gereicht wurden. „Da war hier was los wie Bolle. Aber irgendwann war da die Luft raus.“ Hin und wieder versuchte Catherine Laakmann, ihrem Publikum den unverfälschten Reiz des Originals, in der neben der Sprache auch Atmosphäre und Wortspielereien erhalten bleiben, nahe zu bringen, indem sie im Vorabendprogramm Originale zeigte. „Man merkte, man trifft den Nerv der Leute“, erzählt die Kinobetreiberin rückblickend. 1992 dann spezialisierte sie ihr Programm auf Originalfassungen. „Wir spielen alle Originalfassung, von Englisch bis Japanisch mit Untertiteln, bei den englischen Filmen auch mal ohne.“ Mit ihrem Programm lockt sie Cineasten, die sich Filme grundsätzlich in der Originalsprache anschauen, und natürlich Native Speaker. „Bei der Auswahl der Filme versuchen wir so vielseitig wie möglich zu sein.“

Die andere Spezialität des Metropolis ist der Kinderfilm, jährliches Highlight das eigene Kinderfilmfestival, das jedes Jahr während der Sommerferien täglich wechselnd preisgünstig Kinderfilme zeigt. Auch sonst hat Catherine Laakmann generell mindestens drei Kinderfilme für unterschiedliche Altersklassen im Programm. „Der Kinderfilm an sich ist begeisterungswürdig. Es gibt nichts, wo man für eine Arbeit so direkt die Auswirkung sieht, und das ist etwas Wunderbares. Die Kinder gehen im Kino mit wie im Kasperletheater. Die geben Applaus und die kommen raus, rotwangig, manchmal verweint, meistens bewegt, auf jeden Fall waren da Emotionen. Da ist viel passiert.“

Und die Erwachsenen? „Ja, die Erwachsenen sind so scheinbar distanziert, aber die richtigen Filmliebhaber gehen bei den richtigen Filmen doch mit. Das Besondere am Kino, für Erwachsene, wie für Kinder, ist ja, dass man sich der Leinwand nicht entziehen kann. Dass man nirgendwo dieses Erlebnis hat, dass man wirklich in den Figuren versunken ist. Man erwacht, wenn der Film zu Ende ist. Und deshalb will ich immer, dass in unseren Kinos nicht Musik eingespielt wird, wenn der Film zu Ende ist, sondern dass dann Stille ist, dass man Ruhe hat, um aufzuwachen, wenn man nach draußen geht. Man ist im Kino in einer anderen Welt, der man sich nicht entziehen kann. Meine Tochter hat das, als sie klein war, so formuliert: ‚Weißt du, beim Fernsehen, da kann man hinter die Tür gehen und mal so ein bisschen gucken. Im Kino geht das nicht.’ Im Kino muss man durch.“

hartmut ernst

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