Der vergangene Freitag wurde erneut zum Tag des globalen Klimastreiks ernannt – etwa 2.500 Umweltaktivisten gingen allein Köln auf die Straße. Damit die Aktionen den Coronakonzepten gerecht wurden, verteilten die Organisatoren ihre Kundgebungen auf sechs Plätze in der Stadt. An jedem dieser Orte wurde sich einem unterschiedlichen Thema gewidmet.
Teilnehmende sollten sich bereits im Vorfeld überlegen, wohin es gehen sollte (Friesenplatz, Neumarkt, Dom, Rudolphplatz, Christophstraße oder Heumarkt). „Wir haben die Veranstaltungen von 12 bis 15 Uhr gleichzeitig stattfinden lassen“, berichtet Natalie Horn von den Students For Future, „damit die Menge sich nicht ballt und keine großen Wanderungen von einem Platz zum anderen stattfinden.“
Zukunft autofreie Stadt?
Auf dem Heumarkt widmeten sich mehrere „For Future“-Delegationen gemeinsam mit Mobiliätswende-Bewegungen dem Thema Verkehrswende. Auch der ADFC Köln (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) war mit von der Partie, sowie Kölle For Future mit den „Grannys“, den „Pänz“, den „Scientists“, den „Teachers“ und den „Psychocologists For Future“.
„Wir durften alle halbe Stunde die Straße für fünf Minuten sperren“, erzählt die Lehramtsstudentin Natalie, „dann sind wir mit Gehzeugen losgezogen.“ Gehzeuge, das sind Fahrräder, die mittels eines Pappgerüsts die Größe eines Autos simulieren, um zu zeigen, wie viel Platz durch die Abwesenheit von Autos gespart werden kann. Das Motto lautete: „Wir schaffen uns unsere eigene autofreie Stadt!“
Reden, Musikauftritte und weitere Aktionen rundeten das Programm ab. Auch Kreidebilder zieren nun einige Teile der Kölner Innenstadt: Ein großes am Heumarkt schreit „Alle für 1,5 Grad“, am Rudolfplatz widmet sich ein Bild dem Thema Feminismus, um das es hier auch drei Stunden lang ging. Auf den Ringen wurde Kreide an Passanten ausgegeben, damit jeder selbst kreativ werden konnte.
Ideen für „nach Corona“
„Wir haben unsere angemeldete Teilnehmerzahl nicht überschritten“, freut sich Natalie. „Es gab Markierungen mit 3 Metern Abstand, auf denen immer zwei Personen stehen durften.“ Wenn sie bereits zusammen zum Ort kamen. Alle hielten die Maskenpflicht ein. Die Students For Future erkennen auch die Vorteile des Systems, ihre Aktionen über die ganze Stadt zu verteilen: „Man kann viel mehr Themen abdecken“, so Natalie.
„Wenn Corona nicht wäre, könnte man die Programme zeitversetzt abhalten, mehr Leute einladen und so einen ganzen Aktionstag schaffen, bei dem die Teilnehmenden auch zwischen den Veranstaltungen wechseln können.“ Doch zunächst mache die Krise kreativ. „Wir haben daraus gelernt und verbreiten unsere Message jetzt anders. Klar ist eine Demo für die Stimmung toll, und man erhält auch mehr Aufmerksamkeit beim durch die Stadt ziehen. Aber wir können auch so gute Aktionen machen.“
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