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Katie Melua
Foto: Thomas Kölsch

Wohlig warm

17. Mai 2023

Katie Melua im Palladium – Musik 05/23

Katie Melua betritt am 23. April im Kölner Palladium pünktlich und im glitzernden schwarzen Jumpsuit mit ihrer vierköpfigen Band die Bühne. Ohne ein Wort legt sie mit einer Ballade los, taucht den Saal in ihre sanfte, warme Stimme. Erst nach dem ersten Lied „Joy“ grüßt sie ihr Publikum, bedankt sich herzlich dafür, dass die Leute ein Ticket gekauft haben und extra ihretwegen gekommen sind. Es sei ihr eine solche Ehre, wieder in Köln zu sein. Auch wenn das Künstler:innen-Sprech ist, es klingt wahrhaftig, herzlich, persönlich. Und sehr persönlich geht es weiter. Melua erzählt von ihrer Kindheit in Georgien, von ihrem psychischen Zusammenbruch, von geplatzten Beziehungen, Scheidung, von Corona und von der Geburt ihres Sohns im vorigen November. Und all diesen Ereignissen und Gefühlen widmet sie Songs auf ihrer neuen LP „Love and Money“. So etwa eine Ballade in Gedenken an ihren verstorbenen Therapeuten, ein Dankeslied für ihre Mutterschaft und ein Song für ihre neue Liebe.

Natürlich singt sie auch das Lied, das ihr Leben verändert hat, wie sie sagt. Das Lied, das alle kennen, von den 9 Millionen Bicycles in Beijing. Als sie dazu ansetzt, werden überall im Saal die Handys gezückt. Zehn Songs gibt es vor der Pause. Danach nochmal zehn. Darunter ihre Coverversion von Blacks „Wonderful Life“. Das Timbre ihrer Stimme ist mittlerweile etwas tiefer als früher, aber sie bleibt stets bei ihrer typischen Modulation. Und genau das wollen die Fans hören. Die Band, darunter ihr Bruder Zurab Melua an Gitarre, begleitet sie zurückhaltend. Immer bekommt ihre Stimme den Raum, den sie braucht. Bei zwei Stücken klinkt sich die Band sogar komplett aus. Nur von ihrer Gitarre begleitet, singt sie „Love and Money“ und „Closest Thing to Crazy“. Zum Schluss drehen Band und Sängerin dann ein wenig auf, Synthesizer, Bass, Drumbeats ertönen rhythmisch und fast laut: „Quiet Move“ ist ein tanzbares Lied über Identität und das Aufwachsen in England. Melua, bisher fast bewegungslos völlig auf ihren Gesang konzentriert, macht jetzt sogar ein paar Minitanzschritte.

Tina Adomako

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