Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
16 17 18 19 20 21 22
23 24 25 26 27 28 29

12.581 Beiträge zu
3.811 Filmen im Forum

Umbenennung: „Rosa-Luxemburg Universität“
Foto: P. Schmidt von Schwind

Der Anfang vom Ende

25. Oktober 2018

„KÖLN 68!“ im Kölnischen Stadtmuseum – das Besondere 11/18

Tja irgendwie Retro, lost in time, lost in space. Was ist geblieben? Ökofaschismus für Neureiche in den Parlamenten? Marschierende Zombies mit tumben Parolen? Die späten 1960er Jahre haben in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine wichtige Kerbe hinterlassen. Doch wie sang schon his Bobness Jahre zuvor: For the loser now, will be later to win, for the times they are a-changin'. Dumm nur, dass sich die letzte Zeile irgendwie nicht mehr wohlfühlt – heute. Das Kölnische Stadtmuseum widmet diesem Aufbruch mit „Köln 68! Protest. Pop. Provokation.“ noch einmal eine große Sonderausstellung, obwohl die Domstadt mit HoHoHoTschiMinh eigentlich wenig am Hut hatte – damals wie heute.

Auf den Spuren der studentischen Revolution im Schweinestaat (ich borg mir Wort das mal aus)  kuratierte das Museum gemeinsam mit dem Historischen Institut der Universität zu Köln, suchte und fand wichtige Originalobjekte, Filmausschnitte und Zeitzeugeninterviews, und in Köln darf provokante Kunst und Musik natürlich nicht fehlen. XSCREEN, Heinrich Böll, Rolf Dieter Brinkmann, Wolf Vostell, Joseph Beuys oder Mary Bauermeister, in dieser Zeit ist Köln schon fast das Epizentrum der Avantgarde in Deutschland. Hein Stünke und der junge Rudolf Zwirner gründeten 1967 den Kölner Kunstmarkt, 18 Galerien nahmen daran teil. Heute nennt sich das Ganze Art Cologne und ist für rund 200 Aussteller mehr Shopping-Mall als Kunst-Salon.

In den 1960ern waren alle im Coca-Cola-Rausch. Wolf Vostell betonierte Autos. Die Frauenbewegung nahm Fahrt auf. Der Aufbruch schien unausweichlich, doch wir wissen heute, dass vieles auf der Stecke blieb. Nur ein einsamer weißer Minne-Ritter (Rainer Langhans) hält seine (weibliche) Entourage noch zusammen. Nicht vergessen ist hoffentlich Rudi Dutschke, der im Dezember 67 im Sartory-Saal mit Studenten die „Gewaltfrage" diskutierte. Eine Frage, die bis heute nicht geklärt ist. Diese Ausstellung im Kölnischen Stadtmuseum ist ein absolutes Muss für die Smartphone-Fraktion.

Köln 68! Protest. Pop. Provokation. | bis 24.2., Mi-So 10-17 Uhr, Di 10-20 Uhr | Kölnisches Stadtmuseum | 0221 22 12 30 30

PETER ORTMANN

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Mufasa: Der König der Löwen

Lesen Sie dazu auch:

Sturzflug der Vogelmenschen
„In der Idolosphäre“ in Köln – Kunst 08/23

Kunst-Provopoli in Köln
„Köln 68!“ im Kölner Stadtmuseum – Kunstwandel 01/19

Auf Wandel reagieren
5. Kulturpolitisches Symposium „Zukunft:Kultur“ – Spezial 05/18

Immer mehr zwischen Tatü und Tata
Fotoausstellung „Trotzdem Alaaf!“ im Stadtmuseum – das Besondere 02/18

Zweifelhaft, wächst und rechts
„Im rechten Licht“ im Stadtmuseum – Kunst 01/18

Künstler, Händler und Käufer
„Köln auf dem Weg zur Kunstmetropole“ im Foyer der Universitätsbibliothek – Kunst 08/17

Köln und sein Konrad
Adenauer-Ausstellung „Konrad der Große“ im Stadtmuseum – Kunst 08/17

Austern, Sexskandal und Politik
Kölnisches Stadtmuseum zeigt spannende Geschichte des Heumarkts – Ausstellung 12/16

Höhepunkte, Niedergänge und Nostalgie
Kölner Kinogeschichte mit alten Filmschmankerln – Kino 10/16

Orte lebender Bilder
120 Jahre Kölner Kinogeschichte im Stadtmuseum – kunst & gut 07/16

Kinogeschichte ist Stadtgeschichte
Buchpräsentation „Kino in Köln“ und Filmscreening am 24.5. im Odeon – Kino 05/16

Schmutzige Kinder, Armut und faszinierende Architektur
Die Fotografien von Wilhelm Scheiner zeigen das historische Köln – Kunst 12/15

Kunst.

HINWEIS