Wenn man sich die Top 30 der beliebtesten lebenden Künstler weltweit anschaut, so springt einem ins Auge, dass die zeitgenössische Kunst hauptsächlich von Männern dominiert wird. Ein Tatbestand, der nicht nur seit dem Beginn der Moderne beobachtbar ist, sondern sich durch die ganze Kunstgeschichte zieht. Unter den 30 etabliertesten Gegenwartskünstlern befinden sich zur Zeit gerade einmal fünf Frauen.
Aus diesem Grund gründete am 2. Mai 1981 die Künstlerin Marianne Pitzen das Frauenmuseum Bonn, das seinerzeit das weltweit erste Museum für weibliche Kunst war. Die international anerkannte Institution zeigte seit ihrem Bestehen über 500 Ausstellungen und dazugehörige Rahmenprogramme, um die Präsenz der Frauen auf dem Kunstmarkt zu stärken.
Das 25. Jubiläum des Kunstkauf-Rausches im Bonner Frauenmuseum unterstützt damit die existenzielle Grundlage der weiblichen Kunstszene – denn ohne verkaufte Werke und öffentliche Präsenz schafft es kein Künstler, dauerhaft zu bestehen. Egal ob männlich oder weiblich.
Auf rund 3000 qm werden die drei Etagen des Frauenmuseums zu einem lebendigen Forum der weiblichen Kunstszene. Über 76 Künstlerinnen bekommen dort die Chance, ihre aktuellen Positionen aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Objektkunst zu zeigen. Jede von ihnen wird vor Ort sein und für einen gedanklichen Austausch zur Verfügung stehen.
Das Programm
Los geht es am Freitag (13.11.) um 15 Uhr mit einem Vortrag über „Frauen in Kunst und Kultur – Zwischen neuem Selbstbewusstsein und Quotenforderungen“ von Ursula Theißen vom Frauenkulturbüro NRW. Im Anschluss führt ein Podiumsgespräch die unterschiedlichen Perspektiven von Journalisten, Künstlern, Kuratoren, und Galeristen zusammen.
Am Abend des ersten Tages erfolgt zudem um 19 Uhr die Vergabe des „Valentine Rothe Preises“. Seit 2006 ehrt der Newcomer-Preis die besondere Leistung von jungen Künstlerinnen, die den Schritt wagten, sich dem Kunstmarkt zu stellen. Nominiert sind dieses Jahr Magdalena Abele, Tanja Krause, Katerina Omelchuk, Susanne Pillmann, Mirjam Wingender, Sarah-Victoria Winter und Katja Zander.
Am Samstag (14.11.) steht um 17 Uhr die Performance „Brandherzzeitgeist“ von Sonja Hellmann auf dem Tagesplan. In dieser tänzerischen Präsenzperformance erforscht die Malerin mittels Rauminstallationen die Wirkung von Körper in Raum und Zeit. Dabei lässt sich Hellmann vom japanischen Butoh (übersetzt: Tanz der Finsternis) inspirieren.
Zu guter Letzt wird am Sonntag (15.11.) um 17 Uhr der diesjährige Publikumspreis verliehen, der den teilnehmenden Künstlerinnen eine besondere Ehrung zuteilwerden lässt und den Gästen die Möglichkeit gibt, einen persönlichen Favoriten zu bestimmen.
Die Künstlerinnen
Magdalena Abele, Rosalinde Bakker, Heike Becker, Astrid Bergmann, Annette Besgen, Karin Rosemarie Bleser, Petra Brinkschmidt, Liilá Choi, Marie-Josée Comello, Cornelia Enax, Karin Feuchtinger, Silke Frosch, Wendy Hack, Sabine Hagedorn, Martina Hamrik, Andrea Hillen, Magdalena Hohlweg, MARIOLA Maria Hornung, Pascale Hussong-Renz, Heike Iserlohe, JOHannaS, Sonja Kalb, Susanne Kamps, Kristina Kanders, Anja Kleemann-Jacks, Petra Knauer, Nicola Köchel, Gisela Krause, Tanja Krause, Sabine Krüger, Manuela Krug, Anette Lenzing, Yvonne Lötz, Katrin Lühmann, Hanne Neß, Anastasiya Nesterova, Katerina Omelchuk, Youn-Ok Ou, Carola Paschold, Weiqun Peper-Liu, Dorothee Pfeifer, Susanne Pillmann, Elke Reis, Anna-Katharina Rintelen, Marianne Roetzel, Cornelia Rohde, Sibylle M.Rosenboom, Simone Rosenow, Inna Rust, Daniela Schweinsberg, Helen Shulkin, Rike Stausberg, Larissa Strunowa-Lübke, Zsuzsa Szvath, Andrea Temming, Zoe Toms, Martina Unterharnscheidt, Nina Urlichs, Karin Waldmann, Mechthild Wallrath-Karcher, Natalia Wehler, Sieglinde Weindl, Mirjam Wingender, Sarah-Victoria Winter, Katja Zander.
„Kunstmesse.25“ | Frauenmuseum, Bonn | Fr 13.11. & Sa 14.11. 14 – 20 Uhr, So 14.11. 11 – 18 Uhr | www.frauenmuseum.de
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