„Break on through to the other side“. Da ist Jim Morrison bereits. Doch wie gelangt man auch dahin, und, vielleicht auch wichtig, was bleibt dann hier? Für viele Menschen ist das eine wichtige, oft unausgesprochene Frage. Die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ hat sich dieser Frage angenommen und für eine Ausstellung elf Persönlichkeiten gewonnen, Antworten zu liefern: Günter Grass, Egon Bahr, Margot Käßmann, Dieter Mann, Ulf Merbold, Reinhold Messner, Anne-Sophie Mutter, Christiane Nüsslein-Volhard, Friede Springer, Richard von Weizsäcker und Wim Wenders dargestellt in Fotografien, Kurzfilmen und Textausschnitten, sie geben Anregungen und zeugen von ihrer persönlichen Haltung. Die Kölner Fotografin Bettina Flitner hat sie dafür porträtiert und die Aufnahmen in die Ausstellung integriert.
Die traditionelle Tafelbildform der Triptychons bietet sich natürlich dafür an, die Bilder werden mit Zitaten aus den Gedankengängen ergänzt, so entsteht eine natürliche kunstvolle Verbindung. Bettina Flitner zeigt so einmal das Portrait, den Blick in die Ferne gerichtet, dann die Prominenten in ihrer selbst gewählten Umgebung. So entstehen nicht nur neue Blickwinkel auf die Persönlichkeiten, auch zahlreiche Bezüge auf das jeweilige Leben und Werk. Zwei Beispiele: Da ist sich die evangelische Theologin Margot Käßmann sicher, dass der Tod kein Punkt, sondern eher ein Doppelpunkt sei. Sie ist überzeugt, dass danach noch etwas kommt, nur was das ist, das wisse sie nicht. Es ist das Prinzip Hoffnung, das alle beseelt, und es passt zum gerade hoch aktuellen Apfelbaum-Zitat Luthers vom Untergang der Welt. Astronaut Ulf Merbold sieht uns dafür alle in der Pflicht: „Wir alle, die wir hier und jetzt leben, müssen eine ethische Pflicht akzeptieren, diesen Planet für unsere Nachkommen in einem intakten Zustand zu erhalten.“
„Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ,Was bleibt?‘“ | bis 8.12. | Kunsträume der Michael Horbach Stiftung | Eintritt frei
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