Es gibt 392 Beiträge von Raspa
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21.06.2011
Auch wenn man vorher schon wusste, wie prägend Lennons Verhältnis zu seiner Mutter für ihn war, so hört man nach diesem Film Songs wie "Mother" und "Julia" doch mit einem noch tieferen Verständnis. Man versteht auch besser, warum John oft so sprunghaft und streitsüchtig war, und auch, warum er sich so absolut an Yoko Ono gebunden hat. Die Atmosphäre der Jahre um 1960 herum ist ausgezeichnet eingefangen. Dazu gehört natürlich auch der Liverpooler Slang jener Zeit, den man ohne Untertitel manchmal kaum verstehen würde. Dennoch gehört dieser spezifische Tonfall, neben der Musik, eben auch zum "Sound" dieser Ära, und es ist erfreulich, dass man als DVD - Zuschauer nicht mit einer synchronisierten Fassung vorlieb nehmen muss.
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19.06.2011
Der Film erinnert in seiner Episodenhaftigkeit und der Lust der Protagonisten an Verkleidung und Typisierung an die Spielfilme von Loriot. Das ist ja nicht die schlechteste Referenz, die man einer Komödie zusprechen kann. Wir jedenfalls haben uns amüsiert und vergnügliche anderthalb Stunden verbracht. Und mehr will man ja manchmal gar nicht.
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15.04.2011
Wer kommt eigentlich auf die hirnverbrannte Idee, einen englischen Titel (Bend it = Schneid ihn an, es geht also um Beckhams berühmte Schusstechnik, besonders bei Freistößen ) durch einen nur scheinbar authentischen anderen englischen Titel zu ersetzen? Es ist bei der eingedeutschten Titelgebung von Filmen schon viel Unfug verzapft worden, aber dies hier ist ein echter "highpoint" in dieser Beziehung. Dies nur als kleine Ergänzung zu meiner damaligen Kritik.
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27.03.2011
Man hörte vorher viel Lobendes über Ozons neuen Film, doch die dementsprechend hohen Erwartungen wurden, was mich betrifft, kaum erfüllt. Die Handlung erinnert eigentlich eher an einen typischen, im Industriellenmilieu spielenden Schwank, wie er häufig auf Boulevard- oder Volksbühnen zu finden ist, als an eine spritzige französische Komödie. Es fehlt die Portion Ironie, die die klischeehafte Handlung und die eher flachen Charaktere hätte schmackhaft machen können. Da können dann auch Deneuve und Depardieu nicht mehr allzu viel herausreißen, auch wenn sie durchaus mit Lust bei der Sache sind. Am Ende wird dann auch noch gesungen, was hier - im Gegensatz zu "Acht Frauen", wo dies durchaus erheiternd war - ziemlich deplaziert wirkt. Insgesamt ein Film, auf dessen Fernsehausstrahlung man getrost warten kann.
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24.03.2011
Ich habe dem Film eine zweite Chance gegeben, doch leider kann ich mein damaliges Urteil nicht revidieren. Von allem gibt es zuviel:
Zuviel demonstrative Schauspielkunst, zuviel tränenfeuchte Augen, zuviel braungetöntes Licht, zuviele Irrungen und Wirrungen,zuviele Anspielungen auf den "Great Gatsby", zuviele edle Sätze ("We're mysterious creatures, aren't we?" - Wer, bitte, sagt so etwas, es sei denn, er oder sie gehört in ein verstaubtes Theaterstück?) Schade um den großen Aufwand, schade um die vielen exzellenten Schauspier(innen).
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20.02.2011
Ich stimme Woelffchen zu und empfehle ebenfalls dringend die OmU-Fassung. Die Übersetzung ist bis auf wenige Kleinigkeiten ausgezeichnet, auch dem weniger Sprachkundigen geht so nichts verloren. Darsteller allesamt ausgezeichnet, mit einem überragenden Colin Firth in der Hauptrolle. Natürlich geht der Film ein wenig in Richtung Bio-Pic, die politischen Hintergründe werden eher gestreift als wirklich ausgeleuchtet. An einigen wenigen Stellen ( "I have a voice!" ) wird etwas dick aufgetragen, aber insgesamt ist die psychologische Konstellation angemessen in Szene gesetzt.Gesamturteil: Sehenswert.
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06.02.2011
Wer, wenn nicht Eastwood, vermag momentan Filme zu drehen, die ein großes Publikum ( nicht nur diejenigen Zuschauer, die man sonst im Programmkino antrifft ) ohne jede Hektik und ohne Effekthascherei zwei Stunden lang fesseln und sie sehr nachdenklich aus dem Kinosaal entlassen? Der Mann ist über 80 und dreht einen wunderbaren Film nach dem anderen, und er schreibt sogar selber noch die - freilich nicht ganz so bedeutende - Musik dazu. Wobei Hereafter vielleicht nicht der allerbeste sener jüngsten Filme ist, aber immer noch einer, der den Durchschnitt weit überragt. All das erinnert mich ein wenig an den alten Fontane, der auch erst in seinen letzten beiden Jahrzehnten zu dem großen Dichter reifte, dessen Romane immer besser wurden, je älter er wurde. Da kann man nur ausrufen: Play it again, Clint!
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21.01.2011
Ich kann Kinokeule sagen, wie die Wirkung war. Zwar habe ich "Psycho" erst in den 70ern in einem vollbesetzten Kino gesehen, aber auch damals war die Wirkung fulminant: Ich habe nie wieder ein so elektrisiertes Publikum erlebt. Alle waren mucksmäuschenstill, niemand raschelte mit Papier oder gab lautstarke Kommentare von sich. Ein grandioses Erlebnis. Die Tatsache, dass es bei uns keine wirkliche Kinokultur gibt ( für Jugendliche gibt es außer Star Wars fast nichts aus dem 20. Jahrhundert, das von Interesse wäre ), hat den Vorteil, dass gewöhnlich kein junger Mensch den Inhalt von "Pscho" kennt. Ich habe den Film zweimal zur Analyse filmischer Techniken benutzt, und selbst unsere heutigen Jugendlichen sind immer noch gefesselt und lassen sich willig auf des Meisters falsche Fährten locken.
Zuletzt noch ein Wort zur Vorlage: Truffaut behauptet in seinem Interview mit Hitch, der Roman sei schwach und führe den Leser auf trügerische Weise in die Irre. Das ist einfach falsch. Der Roman von Robert Bloch ist absolut lesenswert. Bei ihm steht allerdings Bates sehr viel stärker im Mittelpunkt, und das psychoanalytische Element ist sehr viel ausgeprägter als im Film, in dem die Erklärungen des Psychologen am Ende ja etwas aufgesetzt wirken ( die einzige kleine Schwäche dieses Meisterwerks ). Insgesamt ein Film, den man in Abständen immer wieder sehen sollte!
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16.01.2011
Es wird oft wenig gesprochen, statt dessen dominieren, v.a. zwischen den beiden Protagonisten, Blicke und körpersprachliche Signale. Und das beherrschen zwei Mimen wie Berger und Ganz natürlich vorzüglich. Man hätte sich aber bisweilen schon etwas mehr Gesprächigkeit gewünscht. Patienten wie Fred haben z.B. oft mehr Angst vor möglicher Inkontinenz als Folge einer Operation als vor Impotenz. Warum wird das nicht ausgesprochen? Nicht jeder Zuschauer weiß so etwas ohnehin. Und auch das Ende - ich will nicht "spoilen" - ist für mich dramaturgisch nicht genügend vorbereitet und war für mich eigentlich nur schwer nachvollziehbar.
Noch ein Appell ans Bambi. Muss man einen solch kurzen Film wirklich ohne jedes Vorprogramm beginnen lassen? Man weiß doch darum, wie schwierig das Parken dort ist, und es ist schon ärgerlich, wenn man bei geringer Verspätung bereits die ersten Minuten verpasst hat.
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12.01.2011
Gut, ich habe den Film nicht in OmO gesehen, denke aber, dass die Synchronisation ordentlich gelungen ist. Ich kann bestätigen, dass "Tamara" eine wirklich sehr gelungene Komödie ( mit einigen tragischen Nebentönen ) ist. Alle Darsteller sind gut, hervorheben möchte ich aber besonders die beiden teenage girls, die umwerfend natürlich die für ihr Alter typische Gefühlsmixtur präsentieren. Herrlich!
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