Es gibt 392 Beiträge von Raspa
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03.03.2006
dass ein solcher Film in den USA gedreht werden kann. Ich stimme weitgehend mit meinen beiden Vorschreibern überein, vor allem darin, dass die Ehegeschichte der sonstigen Stringenz des Films eher abträglich ist. Allerdings weiß ich nicht so recht, worüber man hier lachen können soll, und sei es auch das angeblich im Halse stecken bleibende Lachen. Sicher, der liberianische Diktator Baptiste und sein tumber Sohn haben bei aller Widerwärtigkeit auch etwas Lächerliches an sich - aber wirklich zum Lachen reizen diese Schlächter auch nicht.
Insgesamt ein sehr politischer Film - ein Genre, das im Moment eine erstaunliche Renaissance feiert.
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09.02.2006
Die Kritik, dass die Fieslinge zu holzschnittartig gezeichnet sind, ist berechtigt. Auch Rachel Weisz als Stella ist mir ein wenig zu sehr Florence Nightingale in ihrer nimmermüden Menschenliebe. Dagegen fallen die männlichen Hauptfiguren sehr viel differenzierter aus.
Zur Rückblendetechnik stellt sich mir die Frage, warum der Regisseur nicht so konsequent war, mit Justins Tod statt mit dem von Stella zu beginnen, wenn er schon die gängige Erzählstruktur aufbrechen wollte.
Zu loben ist auf jeden Fall der Versuch, einem breiten Publikum ein Thema nahezubringen, das sonst im Kino nicht vorkommt. Und dies ist insgesamt auch auf respektable Weise gelungen.
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28.01.2006
Durch Fontanes Berlin-Romane hat man eine Vorstellung davon, wie Menschen gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin lebten und sprachen.
Durch Filme wie diesen wird man irgendwann eine Vorstellung davon haben, wie Menschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Berlin lebten und sprachen.Oder auch noch tiefer im Osten, wenn man an "Halbe Treppe" zurückdenkt. Für dieses Festhalten vergänglicher Zeitbilder gebührt Andreas Dresen höchste Anerkennung. Hoffentlich kann er weiter an seinem Panorama deutscher Gegenwart arbeiten.
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31.12.2005
Zugegeben: Allens letzte Filme waren zwar teilweise ganz amüsant, aber keine wirklich großen Würfe.Nun aber Match Point: Es kommt einem so vor, als hätte Woody eine Vorlage von Patricia Highsmith genommen und sie mit seiner speziellen Kunst der Charakterskizzierung verschmolzen. Fabelhafte Schauspieler helfen ihm, einen überaus unterhaltsamen Film hervorzubringen, in dem nur das Opernmotiv - ein früherer Tennisprofi aus einfachen Verhältnissen schwärmt ausgerechnet für italienische Opern! - ein wenig forciert wirkt. Man hätte auch so gemerkt, dass es bei aller Leichtigkeit der Inszenierung um die ganz existenziellen Fragen geht. Sonst aber : Klasse!
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02.12.2005
Tja,Gutzi, da hast du alles fast exakt so formuliert, wie ich es auch gern getan hätte. Also was soll ich da noch groß paraphrasieren?
Höchstens möchte ich vielleicht ein wenig energischer zum Kinobesuch auffordern, vorausgesetzt man ist willens, sich auf ein altmodisch gemächliches Erzähltempo einzulassen. Für mich jedenfalls war es ein richtig schöner Feierabendfilm.
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11.11.2005
Die erste Hälfte des Films ( ab dem Einstieg in das Höhlensystem ) schafft eine sehr klaustrophobische Atmosphäre. Auch die ersten Anzeichen dafür, dass die Frauen nicht allein sind, werden recht subtil eingeleitet. Am Ende aber ermüdet der Regisseur den Zuschauer durch allzu gehäufte Kampf- und Gruselszenen, die außerdem weitgehend, wenig einfallsreich, mit Hilfe einer hektischen Schnitttechnik präsentiert werden. Ich fand auch die Rahmenhandlung, die dem Ganzen einen psychologischen Hintergrund geben soll, nicht wirklich überzeugend.
Insgesamt also ein etwas zwiespältiger Eindruck.
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03.11.2005
Der Film ist nicht besser und nicht schlechter als die anderen Jane Austen-Verfilmungen der letzten Jahre. Wieso hier laut einer Forumskritik der Roman so schrecklich "verschandelt" werden soll, ist mir unerfindlich. Denn der Film verändert die Grundstrukturen des Buches kaum, und die Figuren sind durchweg gut besetzt. Was natürlich verloren geht, ist die für J.A. so typische feine Ironie der Erzählerin. Dennoch: Es gibt schlechtere Arten zwei Stunden im Kino zu verbringen.
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24.09.2005
Ich muss Gutzi recht geben: Vieles ist wirklich dunkel, und deshalb bleibt auch manches zunächst im Dunklen. Die Szene auf dem Friedhof z.B. habe ich erst gar nicht richtig erfassen können.
Im Übrigen ist der Film aber sehr smart montiert, und ich würde ihn eigentlich gerne nochmal sehen, um genau zu erkennen, wie alle Handlungsfäden miteinander verwoben sind. Anregend ist er also allemal.
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19.09.2005
Das alte Problem: Ein umfangreicher Roman entwirft ein weitgespanntes Panorama, wir lernen die Personen und ihre Vergangenheit ganz allmählich kennen ( wobei Ph. Roth es mit seiner Detailbesessenheit manchmal etwas übertreibt, wie ich finde ). Nun soll daraus ein Film von 90 - 110 Minuten Länge entstehen. Selbst großartige Darsteller, wie sie hier zweifellos agieren, stoßen da an natürliche Grenzen. Ein Roman ist ein Roman, und ein Film ist ein Film, ich weiß. Aber muss man einen solchen Roman, der so tief in Amerikas Gegenwart und Vergangenheit eintaucht, unbedingt auf Spielfilmlänge zurechtstutzen? Da habe ich meine Zweifel. Also zitiere ich hier die gute Elke H.: Lesen!
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16.08.2005
Charme hat "Joe Gillis" dem Film attestiert, und damit trifft er den Nagel auf den Kopf. Einige Nörgler bemängeln, dass die Figuren teilweise nur Typen seien. Ein abwegiger Vorwurf, denn jede gute Komödie lebt von Typen, auch bei Billy Wilder oder Woody Allen. Man sollte sich freuen, dass es auch soche Komödien aus Deutschland gibt, die diesen Namen verdienen - angesichts von dem, was sonst als Volksbelustigung den Weg auf die Leinwände findet.
Übrigens habe ich gerade noch einmal Dani Levys Ehedrama "Väter" gesehen, das 2002 leider ein Flop an der Kinokasse war. Ein Film von ganz anderer Machart, der jedoch mindestens ebenso sehenswert ist wie "Alles auf Zucker" ( siehe die Beiträge im Forum dazu ).
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