Es gibt 597 Beiträge von woelffchen
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17.11.2005
Nach "Dogville" eine weitere anstrengende Kino-Sitzung, die mir nicht so sehr gefällt, weil sie das Faszinierende des Mediums "Film" - mich auf unterhaltsame Art und Weise in eine andere Welt zu befördern - weitgehend ignoriert. Andreas Borcholte (spiegel.de/kultur) beschreibt es sehr treffend: "Das Medium Film wird beim Dogma-Erfinder von Trier auf brechtsches Minimal-Theater reduziert. (...) Didaktisch, plakativ und mit fiebriger Intensität übermittelt er seine Botschaft an den Zuschauer, ohne sich jedoch um dessen emotionale Verstrickung in den Stoff zu bemühen. Dadurch wird "Manderlay" (...) zur anstrengenden Kino-Sitzung. Ob das sein muß, ist die Frage. Auch Kino, das zum Denken anregen will, darf unterhalten, ohne dabei Anspruch einzubüßen." Dem kann ich im Augenblick nichts mehr hinzufügen.
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16.10.2005
Nein, bestimmt nicht, eher das Gegenteil: Tom und Joey heißen die beiden Seelen in seiner Brust. Tom hat ein neues Leben angefangen, ordentlich und bürgerlich mit Familie und dem kleinen Restaurant: Stall's Diner, aber Joey, den er für tot gehalten bzw. den er liquidiert zu haben glaubte, lebt noch und zeigt, daß er noch nicht verlernt hat, wie man mit Schurken, wie er selbst einmal einer war, angemessen umgeht. Danach holt ihn aber doch noch seine Vergangenheit ein, indem sich Carl Fogarty - ein ehemaliger Rivale, der seitdem ziemlich schlecht aussieht - bei ihm und seiner Familie einfindet. Joey rechnet auf seine Weise mit all dem ab und hält den Zuschauer gut eineinhalb Stunden lang ordentlich in Spannung.
Schon lange nicht mehr habe ich einen derart spannenden, komplexen, virtuos inszenierten und von der Story her gesehen interessanten, intelligenten, die amerikanische Gesellschaft entlarvenden und psychologisch stimmigen Streifen gesehen. Kino summa cum laude.
Intelligent und ungewöhnlich ist schon der Titel des Films: das Wort history gibt es im Englischen - wenn überhaupt - nur mit dem bestimmten Artikel "the" und nicht mit dem unbestimmten Artikel "a". Grammatikalisch korrekt hätte man den Film "A Story of Violence" betiteln müssen, aber dann hätte er nur eine gewöhnliche Geschichte beschrieben - so aber bekommt er den gewollten historischen Anstrich, um dem Speziellen im "American Way of Life" Geltung zu verschaffen.
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17.07.2005
Im zwischenmenschlichen Kommunikationschema setzt nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen, auf verbale Art und Weise eine Verständigung herzustellen, automatisch die zweite Gangart, zumindest als unterstützende Komponente, nämlich die der nonverbalen Kommunikation, ein. Auf dieser Ebene gelingt dann, wenn überhaupt, eine Art von Verständigung; dann allerdings meistens nur über einfache, grundlegende Fragen des Lebens. Konversation ist damit nicht möglich. So gesehen ist es nicht nachvollziehbar, daß drei Erwachsene über einen längeren Zeitraum von Tagen und Wochen sich gegenseitig mit Parolen beflastern, von denen sie wissen, daß der andere sie nicht versteht. So etwas tut ein vernünftiger Mensch nicht. Die beiden Soldaten waren intelligente und gebildete Männer. So etwas können nur Schauspieler tun, die ein unsinniges Drehbuch dazu veranlaßt. Um so einen Fall handelt es sich im vorliegenden Film. Mit der Zeit, nachdem die reine Handlungsebene in die Kommunikationsebene überwechselte, empfand ich das Ganze als derart ätzend und langweilig, daß ich den Saal vorzeitig verlassen habe. Die Geschichte des Films ist nicht uninteressant, ihre Umsetzung allerdings lebensfremd und keinen Kinobesuch wert.
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28.05.2005
Wie doof oder intelligent muß man denn eigentlich sein, um diesen Film zu mögen oder ihm wenigstens etwas Positives abgewinnen zu können? Wo steckt denn die Botschaft, die dieser Film rüberbringen will? Nonsens wäre noch zu hoch gegriffen, Verarschung träfe schon besser.
Trotz mehrerer Prädikatsexamina an deutschen Hochschulen und ca. 50jährigem Kinogehen bin ich vermutlich zu doof, das Eigentliche dieses Films zu erkennen, um ihm auch nur den Anflug von Interesse abgewinnen zu können. Habe den Saal nach ca. 50 Min. enttäuscht und frustriert verlassen.
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09.03.2005
Trotz des Reklamerummels: Hollywood-Schwachsinn mit albernen Blödeleien. Selbst als leichte Unterhaltung: auf Dauer eine Zumutung. Bin nach 30 Min. rausgegangen. Daher: nicht empfehlenswert.
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22.12.2004
Leider wieder ein ähnlicher Sequel-Reinfall wie bei der Bourne Verschwörung. Die Bourne Identität war ordentliches action-Kino, die Bourne Verschwörung der letzte Mist - Oceans Eleven war eine gut gemachte Gaunerkomödie, kein Film, der Geschichte macht, aber immerhin: gute und amüsante Unterhaltung; Oceans Twelve genauso großer Mist wie die Bourne Verschwörung. Ein katastrophales Drehbuch, bar jeglicher Logik, kein roter Handlungsfaden ... einfach nur runtergedrehter Käse. Daher: Vorsicht bei Sequels!
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25.10.2004
Nach mehreren frustrierenden Kinobesuchen endlich mal wieder: Kino! Kino auf sehr unterhaltsame Art und Weise, mit einer interessanten, intelligenten und unterhaltsamen Geschichte, chronologisch erzählt mit verstehbaren Rückblenden, mit viel Liebe zum Detail, hervorragender Kameraführung, engagiert spielenden Schauspielern und anschließendem Stoff für die Unterhaltung oder Diskussion. Sehenswert!
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21.10.2004
Bin sehr enttäuscht. Nach dem ersten "Bourne"-Film war ich voller Erwartung auf diesen Streifen, denn ich hoffte auf eine ähnlich spannende Unterhaltung, aber die Enttäuschung ließ nicht lange auf sich warten. Rasantes Tempo, hyperschnelle Schnitte und wackelige Handkamera können einen Film bereichern und interessant machen, wenn sie gekonnt eingesetzt werden. Hier wurden sie zum Selbstzweck und führten sich selbst ad absurdum. Sie erzeugten bei mir lediglich Kopfschmerzen und Unfähigkeit, der Handlung zu folgen. Daran änderten auch die berühmten Schauplätze der Handlung nichts. Jammerschade, daß die an sich gute Story mit den qualifizierten Schauspielern so miserabel umgesetzt wurde. Daher: nicht zu empfehlen.
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20.09.2004
Mich hat der Film manchmal mehr an einen Operettenfilm erinnert als an die letzten Tage des "Führers" des verbrecherischsten Systems, das je auf deutschem Boden operiert hat. Mit bunten Farben, schönen neuen Umiformen und blinkenden Orden ist dieser Film schon in der optischen Darstellung weit von dem apokalyptischen Geschehen entfernt, das über Deutschland mit einer Urgewalt hereinbrach, wie sie die Geschichte noch nicht erlebt hatte. Daran ändert auch leider die artige Darstellung eines ehrenwerten Herrn Ganz wenig. Das unaussprechlich Dämonische der NS-Diktatur wurde nur gestreift und vermittelte nicht im geringsten die menschenverachtende Grausamkeit, mit der Hitler und Konsorten mit dem deutschen Volk und den am Krieg beteiligten Nationen umgesprungen war. Das ganze Grauen der nur noch in Agonie dahinsiechenden korrupten Herrschaftsclique, eine Blutspur der Verwüstung und des Terrors hinter sich herziehend, wurde nun in "Technicolor und Cinemascope" dargestellt. Kaum eine Spur von der Beklemmung und Angst, die dieser "Führer" und mit seinen Lakaien jahrelang verbreitet hatte.
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29.06.2004
Ein schöner Film mit liebenswerten Darstellern und einer erzählenswerten Geschichte, mit Szenen aus dem alltäglichen Leben und liebevollen Charakteren.
So schön, so schlicht und einfach kann Kino in seiner Formvollendung sein, und zum Nachdenken anregen.
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