Es gibt 396 Beiträge von Raspa
weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge
10.05.2020
So ganz realistisch ist das Szenario ja nicht, weil es eigentlich in den USA unter den großen Gastgebern für diese Art von Sendung zwar Letter-man und andere Men gibt, tatsächlich aber keine Frau. Wenn man dies aber mal beiseite lässt, so muss man sagen: Emma Thompson ist die ideale Besetzung für diese Frau, die zwar nicht loslassen will, aber dennoch nicht mehr so recht weiß, warum sie diesen Job macht und wie sie ihr früheres Niveau wieder erreichen könnte.
Wegen dieser hinreißenden Performance kann man über einige dramaturgische Schwächen hinwegsehen. Fazit also: Insgesamt sehenswert.
weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge
23.03.2020
Ich habe mir den Film, den ich vor ca. 30 Jahren im Kino sah, jetzt nochmal angeschaut. Um es kurz zu machen: Kinokeule hat völlig recht. Eines von Allens schönsten Werken, mit vielen herrlichen Charakteren. Wunderbar die inneren Dialoge, z.B. wenn Mickey ( Woody ) mit seinen Hypochondrieanfällen kämpft. Ein Film, der sehr gut gealtert ist - was man sicher nicht von allzu vielen Filmen aus den 80er Jahren sagen kann. Fazit: Ich bleibe ein Woody - Fan!
weitere Infos zu diesem Film | 1 Forenbeitrag
04.03.2020
B-Movies im eigentlichen Sinne gibt es natürlich heute nicht mehr. In den 50er und 60er Jahren war Roger Corman der Großmeister dieser oft schauerlichen Stories, die er in rascher Folge auf den Markt brachte und mit denen er trotz beschränkter technischer Mittel viele Zuschauer das Gruseln lehrte.Dieser Film, der sehr lose auf Motiven von H.G. Wells beruht, ist natürlich von der Filmtechnik her überhaupt nicht vergleichbar mit Cormans rasch gedrehten Genrewerken. Und doch erinnert er in der Machart und der reichlich kruden Handlung an diese B-Pictures. Lohnt es sich dann überhaupt, ihn anzusehen. Ja, denn Elisabeth Moss liefert eine grandiose Performance ab. Diese Darstellerin, die durch ihre Rolle als Peggy in der fantastischen Serie "Mad Men" zum ersten Mal einem breiten Publikum bekannt wurde, ist schon jetzt eine der besten Schauspielerinnen der jüngeren Generation. Es ist beeindruckend, wie sie die Not der unerbittlich verfolgten Frau verkörpert, ohne dabei lzu dick aufzutragen. Das lässt über einige teilweise doch arg überzogene Wendungen in der Handlung hinwegsehen.
weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge
08.02.2020
Egal, wie man zu seinen lange zurückliegenden Verfehlungen stehen mag, dieser Film zeigt, dass Polanski immer noch zu den ganz Großen des heutigen Kinos gehört. Die Dreyfus - Affaire wird von ihm ohne jede Effekthascherei und dennoch spannend wie ein Thriller in Szene gesetzt. Jean Dujardin ist die ideale Besetzung für den Geheimdienstchef, der einerseits auch ein Teil des Systems und ein Kind seiner Zeit ist, der es aber andererseits nicht ertragen kann, dass die für ihn offenkundige Wahrheit verbogen und vertuscht werden soll. Besonders gut gefiel mir die ruhige Art der filmischen Erzählweise unter weitgehendem Verzicht auf untermalende Musik. Kann man zum Besuch raten? Unbedingt ja.
weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge
05.02.2020
Alcott, die Autorin der Romanvorlage, hat in den USA in der Tat einen ähnlichen Ruf wie Austen in GB. Allerdings spielt ihr Roman ca. ein halbes Jahrhundert später als die Werke der Engländerin, und das macht schon einen großen Unterschied. Es ist nicht mehr ganz so selbstverständlich, dass eine Frau nur in der Ehe ihre Erfüllung finden kann, und wenn sie doch heiratet, dann nicht unbedingt denjenigen, der die"beste Partie" darstellt.Mich hat allerdings ein wenig gestört, dass Gerwig ihren Figuren solche Überlegungen etwas zu explizit in den Mund legt; das wirkt dann teilweise etwas plakativ. Ich bin den unterschiedlichen Lebenswegen der vier Schwestern gerne gefolgt und habe mich dabei nicht gelangweilt. Jedoch stört insgesamt eine gewisse Harmonieseligkeit. Es wird viel umarmt und geherzt, und die raue Wirklichkeit jener Zeit bleibt weitgehend außen vor. Das zeigt sich etwa darin, dass der Bürgerkrieg nur wie ein fernes Rauschen erscheint, aus dem der Vater irgendwann sehr vergnügt und ohne erkennbare Blessuren zurückkehrt, als wäre er nur mal auf einer Dienstreise gewesen. Da war Gerwigs Respekt vor einem in Amerika enorm populären Stoff viellecht zu groß. Etwas mehr "Schmutz" hätte dem Film gut getan.
weitere Infos zu diesem Film | 4 Forenbeiträge
28.01.2020
Im Gegensatz zu meinen Vor-Kritikern hat mich dieser Film nicht wirklich gepackt, vielleicht mit Ausnahme der Szene ganz am Ende, als der junge Corporal den Bruder seines Freundes trifft.Natürlich ist es bewundernswert, wie Mendes es zusammen mit seinem grandiosen Kameramann schafft, die Handlung scheinbar in einer einzigen Einstellung zu präsentieren. Aber genau das wirkt auch irgendwie künstlich, vielleicht gerade weil es so sehr authentisch wirken soll. Otello 7788 findet, es sei der zweitbeste Kriegsfilm nach "Saving Private Ryan". Spielbergs Film ist in seinen ersten 20 oder 30 Minuten unvergleichlich in der Darstellung der unfassbaren Brutalität einer Schlacht, danach war er für meinen Geschmack etwas zu sehr amerikanisches Heldenepos. Zweifellos aber ein großes Werk. Der beste Film über den Krieg, vielleicht gerade wegen seiner beschränkten technischen Mittel und seiner Schwarz-Weiß-Ästhetik bleibt für mich jedoch "Wege zum Ruhm" von St. Kubrick aus dem Jahre 1957. Darin werden die "Masters of War" ( Dylan ) auf eine Weise desavouiert, wie es seitdem kein anderer Film mehr erreicht hat.
Es ist gut möglich, dass andere Besucher sich durch "1917" stärker erschüttert fühlen. Insofern rate ich durchaus zum Anschauen und dazu, sich ein eigenes Urteil zu bilden.
weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge
14.01.2020
Ja, die technische Brillanz ist enorm, das kommt sogar auf einem großen Bildschirm rüber. Und die Story? Ein wenig Shakespearesches Königsdrama, ein wenig Orwell ( in Animal Farm verhalten sich die Schweine ähnlich wie Scar hier ), ein wenig Musical ( großzügigerweise mit ein paar Einsprenkseln in afrikanischen Sprachen ), und, wie immer, mit einigen komischen Figuren, die das Drama auflockern. Was mich bei Disney oft stört, ist das allzu dick aufgetragene Pathos, die allzu weisen Sentenzen, die eigentlich nur hohl sind. Daneben muss man festhalten, dass dies einfach kein Film für Kinder ist, zumindest nicht für solche unter etwa zehn Jahren. Ich kann mich noch gut an die Kinovorstellung des ersten Lion King - Films erinnern, in der etliche Kinder laut vor Angst weinten. Dies dürfte bei der enormen Naturalismusanmutung in der neuen Fassung noch ausgeprägter sein, abgesehen davon, dass viele Dialogzeilen für die Kleinen einfach unverständlich sein dürften. Es ist ja ein generelles Problem, dass die Freigabe "ab 6 Jahren" oft äußerst fragwürdig ist: Alles ohne explizite Gewalt- und Sexszenen ist demnach schon für Sechsjährige verdaulich. Da kann man nur auf verantwortungsbewusste Eltern hoffen.
weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge
14.01.2020
Und wieder, nach "The Hate U Give", ein eindrucksvoller Film über das Lebensgefühl junger schwarzer Amerikaner. Wieder spielt eine Polizeikontrolle eine unheilvolle Rolle, nur führt die Handlung diesmal zu einer Flucht quer durch die USA bis hin nach Florida, von wo die beiden, zunächst sehr ungleich wirkenden Protagonisten nach Kuba fliehen wollen, da sie daheim keine Chance auf ein faires Verfahren erwarten. Genauer gesagt, ist es Angela, die die Flucht als einzige Möglichkeit erfasst, da sie als Rechtsanwältin genau weiß, dass man ihnen die Notwehrsituation nicht abnehmen wird, während ihr Begleiter dabei zunächst eher zögerlich mitmacht. Was folgt, ist eigentlich ein klassisches Roadmovie, auf dessen Weg sie zahlreiche Personen treffen, von denen sie immer nur hoffen können, dass diese sie nicht verraten oder ihnen im besten Fall sogar helfen werden. Dabei vermeidet das Drehbuch einfache Klischees: Weder bei Weißen noch bei Afroamerikanern, von denen sie teilweise zu Helden wider Willen gemacht werden, können sie je sicher sein, wie sie reagieren werden, so dass die Devise immer wieder lautet: Weiter, nur weiter. Das so ungleiche Paar rückt in dieser Situation immer näher zusammen, was sehr nachvollziehbar entwickelt wird. Ohne zu spoilern, muss ich allerdings sagen, dass ich den Schluss etwas unbefriedigend finde. Hier hätte sich mit mehr Mut vielleicht ein origimelleres Ende finden lassen. Davon abgesehen ist der Film nach meiner Einschätzung unbedingt sehenswert.
Wie der Zufall so spielt, war der erste Song, den ich nach dem Kinobesuch im Radio hörte: "I Shot The Sheriff": "... but I swear it was in self-defence." Einen passenderen musikalischen Kommentar hätte es nicht geben können.
weitere Infos zu diesem Film | 5 Forenbeiträge
08.01.2020
In der Tat, dies ist ein Whodunit, ganz in der Tradition der guten alten Agatha mit Daniel Craig als modernem Alter Ego von Hercule Poirot. Zwar spielt das Ganze in den heutigen USA, aber der Schauplatz, ein schlossartiges Herrenhaus, ist ganz Old School-mäßig. Und auch, dass es zu Beginn einen Toten gibt, für dessen Ermordung fast alle Beteiligten ein Motiv gehabt hätten und die Art, wie Clonk / Craig die verschlungene Sachlage zuletzt aufdröselt, all das erinnert deutlich an die Werke der früheren Championesse of Crime. Das Ganze ist mit großen Akteuren, die sichtlich Spaß an der Sache haben, sehr unterhaltsam inszeniert. Ob der Südstaatenakzent, der Southern Drawl, den Craig vorführt, wirklich ganz echt klingt, darüber gingen die Meinungen ein wenig auseinander. Sei's drum, man sieht einen Film ganz ohne tiefere Bedeutung, den man gut gelaunt verlässt. Das ist doch auch mal was.
weitere Infos zu diesem Film | 4 Forenbeiträge
05.01.2020
Ein bisschen haben beide Vor-Kritiker recht. Es ist ein wichtiges Thema, um das es hier geht, die Umsetzung ist aber nicht so ganz überzeugend. Wobei es nicht so ist, dass Ms Sloane glaubt, die Wahrheit gefunden zu haben. Sie selbst sagt ja mehrfach, dass es ihr nicht um die Sache geht, sondern um den Triumph, den sie genießen will. In den Extras äußert der Regisseur, er finde es aufregend, dass hier ein weiblicher Protagonist all die Charakteristika aufweist, die man gemeinhin Männern zuschreibt. Gewiss, gewiss. Aber muss die Figur deshalb so eindimensional sein? Sie ist einfach zu nur-berechnend, zu eiskalt. Das ermüdet auf die Dauer etwas, auch wenn der Plot, vor allem am Ende, einige interessante Wendungen enthält.
Mein Urteil: Nicht uninteressant, aber auch keine dringende Empfehlung.
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25
Über die Todesangst
„Sterben ohne Gott“ im Filmhaus – Foyer 03/25
Alles für die Musik
Publikumspremiere von „Köln 75“ im Cinenova – Foyer 03/25
Schlechte Zeiten?
Merz im März und ernste Kost im Kino – Vorspann 03/25
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25
Stormskärs Maja – Von Liebe getragen, von Stürmen geprägt
Start: 3.4.2025
Parthenope
Start: 10.4.2025
Ernest Cole: Lost and Found
Start: 17.4.2025
Oslo Stories: Liebe
Start: 17.4.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Toxic
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Oslo Stories: Träume
Start: 8.5.2025
Wenn das Licht zerbricht
Start: 8.5.2025
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Mission: Impossible – The Final Reckoning
Start: 21.5.2025
Oslo Stories: Sehnsucht
Start: 22.5.2025
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24