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Juliane Ledwoch in „Frida Kahlo – Erinnerung an eine offene Wunde“
Foto: Armin Zedler

„Eine Frau mit bemerkenswerten Ansichten“

14. Januar 2020

Juliane Ledwoch über „Frida Kahlo – Erinnerung an eine offene Wunde“ – Premiere 01/20

Nicht nur in ihrer Kunst kommt die Bewegtheit ihres Lebens zum Ausdruck, auch die Texte Frida Kahlos spiegeln die von ihr durchlebten Höhen und Tiefen. Juliane Ledwoch hat sich intensiv mit der Künstlerin auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist eine One-Woman-Show, die sich mit dem Leben und der heutigen Wahrnehmung Kahlos und ihrer Kunst befasst. Die Uraufführung findet am 15. Januar im Theater Tiefrot statt.

choices: Juliane, wie ist die Idee zum Stück entstanden und was war deine Motivation dahinter?

Juliane Ledwoch: Ich hatte vor einiger Zeit schon mal ein Solostück gespielt: „Das kunstseidene Mädchen“ von Irmgard Keun. Ich war seit längerer Zeit auf der Suche nach einem geeigneten Stoff für ein neues Solostück. Die vorhandenen Vorlagen haben mir alle nicht so gut gefallen. Also beschäftigte ich mich mit historischen Personen. Und da bin ich auf Frida Kahlo gestoßen. Um ehrlich zu sein: zwischen zwei Vorstellungen in der Garderobe des Millowitsch Theaters, in dem ich als Ensemblemitglied im letzten Stück mitwirkte. Dann habe ich etliche Biografien über Frida Kahlo gelesen. Und da wusste ich, das ist der richtige Stoff, um ein eigenes Theaterprojekt auf die Beine zu stellen. 

Was fasziniert dich besonders am Menschen und der Künstlerin Frida Kahlo?

Frida Kahlo war nun mal in der Tat eine absolute Ausnahmepersönlichkeit mit einer beindruckenden Lebens- und Leidensgeschichte. Ein sensibles, hochintelligentes und zartes Geschöpf, eine Frau mit bemerkenswerten Ansichten, die ihre Fantasie und Poesie und ihren Geist nicht nur in ihren Gemälden, sondern auch in ihren Briefen und Gedichten zum Ausdruck brachte.

Wie bist du bei der Auswahl und Zusammenstellung der Texte vorgegangen?

Das war sehr schwierig, weil es einfach so viel über Frida Kahlo zu erzählen gibt. Also musste ich mich nach und nach von so vielen Texten und Informationen trennen, da das sonst einen Theaterabend gesprengt hätte. Ich denke, eine Auswahl getroffen zu haben, die die Essenz des Lebens der Künstlerin Frida Kahlo vermittelt.

Was war dir bei der Entwicklung des Konzepts besonders wichtig?

Ich wollte Frida Kahlo von mehreren Seiten beleuchten, d.h. nicht nur ihren Werdegang zu Lebzeiten, sondern auch das Bild, das heute von ihr geprägt wird – damit meine ich die extreme Kommerzialisierung ihrer Person – darstellen. Deswegen habe ich z.B. eine Szene per Videoeinspielung eingefügt, die die heutige Vermarktung von Frida Kahlo dokumentiert.

Worin bestand die größte Herausforderung hinsichtlich der Realisierung des Stücks?

Die größte Herausforderung für mich war, das ganze Projekt ganz alleine zu stemmen. It´s a one woman show. D.h. ich habe tatsächlich alles selber gemacht. Von der Textcollage und Inszenierung bis hin zum Bühnenbild, Kostüm und Ausstattung. All das hat mir die größte Freude bereitet und nach wie vor fühle ich mich mit dieser Entscheidung sehr wohl.

„Frida Kahlo – Erinnerung an eine offene Wunde“ | R: Juliane Ledwoch | 15.(P) - 18.1., 23.1. - 25.1. je 20.30 Uhr | Theater Tiefrot | 0221 460 09 11

INTERVIEW: VIKTORIA LOHNER

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