Nachts wirkt die Welt anders. Alles ist gedämpft, enigmatisch, mystisch, verborgen in der Dunkelheit, in der Träume und Sehnsüchte lauern, aber auch Gefahren aus archaischen Zeiten. Diesen Schatten, den guten wie den bösen, widmen sich das Ensemble fast verwegen und die Studiobühne Köln in ihrer ersten Koproduktion, die im Theater im Bauturm zu sehen ist. „Uns hat die Ästhetik der Nacht fasziniert“, erklärt Regisseurin Nastassja Pielartzik im Interview mit choices. „Auf der einen Seite birgt sie verlockende Geheimnisse, auf der anderen Seite kann die Nacht aber auch sehr grausam sein.“
Grundlage der Inszenierung sind Gespräche mit verschiedenen Menschen, die ein besonderes Verhältnis zur Nacht haben. „Wir haben uns unter anderem mit einer Frau unterhalten, die immer Nachtdienst hat, aber auch mit einem Blinden, oder einem Obdachlosen, für den die dunklen Stunden eine ganz besondere Bedrohung sind.“ Aus dieser Materialsammlung haben Pielartzik und ihre Ensemble-Kollegen vier Charaktere entwickelt, die in einer Art Fantasiewelt zwischen Mondschein, Dämonen und Rausch existieren. „Im Mittelpunkt steht Ulma, die auf der Suche nach einem unsichtbaren Mantel ist und dabei auf die anderen Figuren trifft“, verrät Pielartzik. Warum sie das magische Kleidungsstück haben will? Bleibt erst einmal ein Geheimnis.
Das Ensemble fast verwegen besteht derzeit aus vier Absolventinnen des Abschlussjahrgangs 2020 der Theaterakademie Köln, die im Kollektiv ihre eigene Theatersprache entwickeln. „Für ‚Nacht‘ kombinieren wir einen klassischen Schauspielansatz mit Elementen der Performance, die uns harte Brechungen erlauben“, erklärt Pielartzik. „Außerdem arbeiten wir auch mit Videoprojektionen, die uns noch einmal ganz neue Möglichkeiten der Darstellung eröffnen.“ Neben der Regisseurin wirken Anna Sander, Carmen Konopka und Alexandra Hespe mit.
Nacht | 21.-24.4 je 20 Uhr | Theater im Bauturm | www.studiobuehnekoeln.de
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