So lange ist es noch gar nicht her, dass eine Ausstellung mit Christian Hellmich in der weiteren Region zu sehen war. Im Sommer letzten Jahres zeigte die Von der Heydt-Kunsthalle in Wuppertal-Barmen einen Überblick über seine bisherige Malerei mit Bildern seit Mitte der 2000er Jahre, aus der Zeit also, in der er sich als Künstler etabliert hat und zunehmend Aufmerksamkeit erfährt. Christian Hellmich malt gegenständlich.
Die vielleicht eindrucksvollste Arbeit dieser Ausstellung im Freien ist eine der stillsten: „Paradies 231“ von Karin Sander. In das gewachsene Gras hat sie ein rundes Stück Kunstrasen implantieren lassen, erkennbar am (derzeit) etwas anderen Grün. Oder ist der Kreis nicht doch nur eine Ausbesserung und gar nicht Kunst?
Wer die riesige Halle betritt, wechselt den Planeten. So scheint es jedenfalls. Auffallend fragile Gebilde teilen sich den Raum, schweben losgelöst von aller Sinnhaftigkeit solitär und doch gemeinsam unter der Decke. Lianen hängen bis zum Boden, pendeln leicht im Durchzug. Welcome to the Polyamide-Dschungle.
Wie sieht eine Million Euro aus? Der Fotograf Ralf Kaspers hat die nötigen 500 Euro-Scheine übereinandergelegt und für uns fotografiert. Ein elektrisierender Schimmer violetter Farbe wird sichtbar, wenn man den Stapel von der Seite betrachtet. Kaspers hat die Aufnahme mannshoch vergrößert, und sein Bild beeindruckt nachhaltig, weil die kleinen Gegenstände in der Vergrößerung eine wuchtige, schöne Realität erhalten.
Der New Yorker Paul Thek (1933-88) war ein Künstler für Künstler, der schon zu Lebzeiten, besonders auch in Deutschland, hoch angesehen war. Immer wieder wurde ihm eine geistige Verwandtschaft mit Joseph Beuys attestiert, im prozesshaften Charakter der Arbeiten, im Interesse an Material und in der offenen Form, die von philosophischen und metaphysischen Gedanken geprägt ist.
Die Galerie Thomas Zander zeigt frühe Werke von Candida Höfer und Fotografien Garry Winogrands aus seiner Zeit in Europa: großartige Arbeiten, inspiriert durch den Alltag, und damit zugleich eine Zeitreise in die 60er und 70er Jahre.
Keine Geschichte der Fotografie ohne eine Erwähnung seines Werks: Jan Saudek zählt zu den am häufigsten zitierten Fotokünstlern des 20. Jahrhunderts. Die in focus Galerie zeigt noch bis Ende Juli Werke des tschechischen Fotografen.
Der Weg in die 2. Etage des Museums Kunstpalast in Düsseldorf führt vorbei am Beuysraum, großformatigen Werken von Warhol und Richter, treppauf immer höher und schmaler, bis man in den Räumlichkeiten steht, die keine gemalten Bilder mehr beherbergen dürfen, weil Feuchtigkeit durch das marode, aber frisch renovierte Dach zieht, Kondenswasser bildet, das bis in die Ausstellungssäle hinabläuft.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich Wilhelm Leibl und August Sander je begegnet sind. Obwohl beide einen biographischen Bezug zu Köln haben, August Sander den älteren Maler geschätzt und Wilhelm Leibl für seine Malerei selbst Fotografien angefertigt hat.
Im Ausstellungsraum ART68 wurden am 4. Juni Zwischenergebnisse eines Austauschprojektes zweier Fotografen präsentiert: Um 50 Jahre Städtepartnerschaft zu feiern, fotografiert der Kölner Frank Dünzl einige Wochen in Kyoto, der Kyotoer Rui Mizuki in Köln. Die Verbindung zwischen ihnen schaffen nicht nur zwei Flüsse, sondern auch ihr künstlerischer Ansatz.
Wege aus dem Bild
Drei Kölner Ausstellungen mit bewegten Wesen – Galerie 01/25
Aus der Natur
Großartig: Karl Blossfeldt in der Photographischen Sammlung im Mediapark – kunst & gut 01/25
„Was ist ,analoger‘ als der menschliche Körper?“
Kuratorin Elke Kania über „Zeit-Bilder.“ im Aachener Kunsthaus NRW Kornelimünster – Interview 01/25
Mehr als Bilder an der Wand
„Museum der Museen“ im Wallraf-Richartz-Museum – kunst & gut 12/24
Vorgarten der Unendlichkeit
Drei Ausstellungen zwischen Mensch und All – Galerie 12/24
Vorwärts Richtung Endzeit
Marcel Odenbach in der Galerie Gisela Capitain – Kunst 11/24
Mit dem Surrealismus verbündet
Alberto Giacometti im Max Ernst Museum Brühl des LVR – kunst & gut 11/24
Außerordentlich weicher Herbst
Drei Ausstellungen in Kölner Galerien schauen zurück – Galerie 11/24
Fragil gewebte Erinnerungen
„We are not carpets“ im RJM – Kunst 10/24
Geschichten in den Trümmern
Jenny Michel in der Villa Zanders in Bergisch Gladbach – kunst & gut 10/24
Leben/Macht/Angst
„Not Afraid of Art“ in der ADKDW – Kunst 09/24
Ein Himmel voller Bäume
Kathleen Jacobs in der Galerie Karsten Greve – Kunst 09/24
Lebenswünsche
„Körperwelten & Der Zyklus des Lebens“ in Köln – Kunst 09/24
Atem unserer Lungen
„Body Manoeuvres“ im Skulpturenpark – kunst & gut 09/24
Die Freiheit ist feminin
„Antifeminismus“ im NS-Dokumentationszentrum – Kunstwandel 09/24
Die Absurdität der Ewigkeit
Jann Höfer und Martin Lamberty in der Galerie Freiraum – Kunstwandel 08/24
Vor 1965
Marcel van Eeden im Museum Schloss Morsbroich in Leverkusen – kunst & gut 08/24
Atem formt Zeit
Alberta Whittle in der Temporary Gallery – Kunst 07/24
Niemals gleich
Roni Horn im Museum Ludwig – kunst & gut 07/24
Tage des Schlafwandelns
„Übergänge des Willens“ im KunstRaum St. Theodor – Kunstwandel 07/24
Das Gewicht der Gedanken
„scheinbar schwerelos“ im Zündorfer Wehrturm – Kunst 06/24
Alle sind älter
Porträts über das Alter in der Photographischen Sammlung im Mediapark – kunst & gut 06/24
„Welche Wahrheit trauen wir Bildern zu?“
Kurator Marcel Schumacher über „Ein Sommer in vier Ausstellungen“ im Kunsthaus NRW in Aachen – Interview 06/24
Suche nach Menschlichkeit
Burkhard Mönnich in der Galerie Martinetz – Kunst 05/24
Anpassung und Eigensinn
„1863 – Paris – 1874: Revolution in der Kunst“ im Wallraf-Richartz-Museum – kunst & gut 05/24